Von den Amerikas kenne ich am besten die USA. Mit weitem Abstand folgt Kanada. Bahamas, Mexiko, die Dominikanische Republik habe ich beruflich oder im Urlaub besucht. Noch gibt es für mich viel zu entdecken auf diesem faszinierenden Kontinent! / When it comes to the Americas I know best the USA, followed by parts of Canada. Some short trips to the Bahamas or Mexico either for business purposes or for vacation do not make me an expert. There is so much left for me to discover!

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Go West (4)



Seit Amarillo fuhren wir auf bzw. entlang der Route 66. In Santa Fe legten wir dann zwei Tage Ruhepause ein. Chang ging zum Friseur, ich ins Nagelstudio. Und dann ging es weiter in Richtung Canyon-Land. Unterwegs machten wir noch einen Stopp in Gallup, der Stadt mit dem El Rancho Hotel, in dem früher die Schauspieler übernachteten, die in den Wild-West-Filmen agierten. Eine Zeitreise! 




Mittlerweile waren wir bereits 4000 Meilen unterwegs. Chinle, unser Tagesziel, liegt etwas abseits, aber dort ist der Einstieg zum Canyon de Chelly (sprich: Descheij) und von dort ist das Monument Valley erreichbar (bei der Route, die wir gewählt haben, war dies der einzige Zugang). Für die nächsten Tage waren wir also auf Navajo-Gebiet unterwegs. Die Navajos sind eine Untergruppe der Apachen und nennen sich selber Diné (Indianer, Mensch). Sie haben eigene Gesetze (und Steuern) und wählen ihren eigenen Präsidenten. Während unseres Aufenthaltes lief der Wahlkampf, denn für den 8. September waren die Vorwahlen terminiert. Wir waren auch an einem Feiertag in Chinle: Der 14. August ist der Gedenktag für die Code Talkers während des 2. Weltkrieges.

Canyon de Chelly war beeindruckend! Die dortigen Felsmalereien (Petrographen) stammen von den „Korbflechtern“ (ca. 250 v.Chr. – 700 n.Chr.), die Ruinen aus unterschiedlichen Epochen.
Die Navajos zogen erst ab ca. 1700 n.Chr. in den Canyon. Zugang zum Canyon hat man nur mit einem Navajo-Führer. Unser Guide hieß Kevin bzw. Tso Ashkli (Großer Junge). Was haben wir gelernt: Ein Medizinmann der Navajos hat folgende Weisheit übermittelt: „Wenn eine dunkle Wolke über dem Spider Rock steht, kann es Regen geben.“ Wow!





Am nächsten Tag fuhren wir ins Monument Valley. Auf dem Weg dorthin passierten wir ergreifend schöne Landschaften. Leider ist mein Talent als Fotografin nicht ausreichend, um diese überwältigenden Aussichten festzuhalten. Und das Valley selber ist faszinierend und ohne Frage ein absolutes Highlight eines jeden USA – Aufenthaltes. Eine der mittlerweile seltenen Gelegenheiten (altersbedingt), über Schönheit einfach nur zu staunen.


Nicht weniger atemberaubend war unsere Fahrt durch den Versteinerten Wald (die Bäume wuchsen vor ca. 200 Mio. Jahren!) und die Painted Dessert am nächsten Tag. U.a. beim Puerco Pueblo befinden sich Petroglyphen. 




An diesem Abend checkten wir in Flagstaff ein. Unterwegs kamen wir auf der Route 66 durch Städtchen mit solch klangvollen Namen wie „Two Guns“ und „Twin Arrows“. Von Flagstaff aus fuhren wir dann zum Grand Canyon, dem nächsten Highlight auf unserem Road Trip.



Dort gönnten wir uns auch einen Überflug mit dem Hubschrauber. Der Wahnsinn! Wir befanden uns in der Zwischenzeit auf dem Gebiet der Hopi-Indianer. An einem der Aussichtspunkte (Hopi-Haus / Hotel El Tovar) gab es sogar eine Aufführung mit traditionellen Tänzen der Hopis. Ein nettes Extra. Die Hopis gehören zu den Shoshonen und nennen sich selber Hopi Shinumu – das Volk, das versucht, korrekt zu leben.






Am nächsten Tag sahen wir uns in Flagstaff um. Wir besuchten das Museum von Nord-Arizona und gingen ins Kino. „Lucy“ stand auf dem Programm.


Bemerkung am Rande: Was total cool ist: Die Gefrierschränke im Supermarkt haben einen Bewegungsmelder. Die Beleuchtung der einzelnen Fenster geht an, wenn man sich nähert. Weniger cool ist, dass man u.U. an der Supermarktkasse die Schlange wechseln muss, weil man ein alkoholisches Getränk kaufen möchte und die Kassiererin noch keine 21 Jahre alt ist. 

Weiter ging es – in Richtung Süden! Wir fuhren nach Scottsdale, da Chang das Werk von Dillon besichtigen wollte. Unterwegs hielten wir an Montezuma’s Well und wir kamen durch die für Arizona typische Landschaft: rechts und links der Straße Unmengen von Pfeifenkakteen.

Und schließlich Palm Springs. Wir hatten nun über 5000 Meilen zurückgelegt und waren in Kalifornien angekommen. Erstaunliches an der „Grenze“: Wo bislang bei jedem neuen Staat ein Besucher-Begrüßungszentrum auf den Reisenden wartete, stand hier eine Kontrollstation des Landwirtschaftsministeriums mit Halte-Zwang. Sehr befremdlich. 




Wir waren bereits 2008 in Palm Springs und hatten die Fahrt mit der Seilbahn zum San Jacinto gemacht. Deshalb ließen wir es dieses Mal ruhig angehen. Ein bisschen Shoppen, ein weiterer Kinobesuch (Expendables 3), ein paar Runden im Motel-Pool und das Straßenfest, das hier jeden Donnerstag stattfindet. Nur dass das Fest ausfiel: Es gab eine Sturmwarnung (heftiger Wind und Sandböen, 43 mph = 70 kmh) und deshalb packten alle Händler gerade wieder ein, als wir ankamen. Wieso hört eigentlich in den Hollywood-Filmen nie jemand auf die Wetterexperten oder Seismologen oder Vulkanologen?

Nach Palm Springs ging es weiter in Richtung Westen. Der Highway No. 1 sollte uns dann nach San Francisco bzw. Santa Rosa führen.



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