Von den Amerikas kenne ich am besten die USA. Mit weitem Abstand folgt Kanada. Bahamas, Mexiko, die Dominikanische Republik habe ich beruflich oder im Urlaub besucht. Noch gibt es für mich viel zu entdecken auf diesem faszinierenden Kontinent! / When it comes to the Americas I know best the USA, followed by parts of Canada. Some short trips to the Bahamas or Mexico either for business purposes or for vacation do not make me an expert. There is so much left for me to discover!

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Mittwoch, 26. Juni 2024

So amerikanisch: Wir besuchen eine Wohltätigkeitsveranstaltung

Unser Freund Bill war einer der Leiter des Sutter Krankenhauses in Santa Rosa. Mittlerweile ist er in Rente, aber an der alljährlichen Wohltätigkeitsveranstaltung, die seitens des Krankenhauses organisiert wird, nimmt er immer noch teil. 

Auch dieses Jahr hatte er einen Tisch "gekauft", d.h. für 1.500 USD gibt es für 8 Personen ein Abendessen, während dessen Mittel für eine Frühchen-Station des Krankenhauses durch Spenden und Versteigerungserlöse aufgebracht werden sollten (fund raising).

Dieses Jahr waren wir unter Bills Gästen. Eine tolle Gelegenheit, den "american way of life" besser kennenzulernen. Schließlich kennen wir diese "charity events" alle aus einschlägigen Filmen und Serien. Ich war so gespannt, was uns da erwartete!

Die Veranstaltung findet jedes Jahr in einem Nachbarort von Santa Rosa statt und zwar im renommierten Windsor Golf Club.


Im Hintergrund kann man noch Baumskelette sehen.
Die verheerenden Waldbrände kamen 2017 so nahe an den Golfplatz heran.

Da einige der Gäste direkt vom Golfplatz zu der Veranstaltung kommen würden, war die Kleiderordnung nicht sonderlich streng. Gott sei Dank, denn für ein großes gesellschaftliches Ereignis hatten wir nicht gepackt, als wir zu unserem Sommerurlaub aufbrachen.

Um 16:30 Uhr machten wir uns auf den Weg, um rechtzeitig zum Cocktail-Empfang anzukommen. Bereits am Tor der Zufahrt zum Clubhaus erfolgte die erste Personalkontrolle, alles gut, wir standen auf der Gästeliste. Nach zwei Meilen Fahrt erreichten wir dann das Clubhaus und freuten uns, dass der Parkservice (valet parking) kostenlos war. Gleich am Eingang zum Innenhof des Clubhauses bekam jeder Besucher ein Glas "Champagner" der Kellerei Seppi angeboten. Die Kellerei wird von Kelsey Phelps geleitet, sie ist die Enkelin eines der berühmtesten Winzer des Napa Valley, Joseph Phelps.


BTW: In Kalifornien nennt sich alles, was prickelt, umgangssprachlich Champagner, außer es stammt aus Italien, dann heißt es Prosecco 😉

Da es im Juni im Sonoma County morgens und abends empfindlich kalt werden kann (so um die 11°C) und das Dinner im Freien stattfinden sollte, hatten wir vorsorglich Decken und Jacken mitgebracht. Nachdem diese an unserem Tisch deponiert und die Sektgläser geleert waren, ging es weiter zur Bar. Zwischenzeitlich wurden Häppchen angeboten (Mini-Pizzen sowie Thunfisch- und Steak-Tartar auf Crackern).

Chang, mein Ehemann, freute sich über seinen Old Fashioned, Pam genoss ihren Dirty Martini, Bill war auf Weißwein umgestiegen, der Rest der Truppe trank GTs (Gin&Tonic) und ich blieb beim "Champagner". 

Dann wurden wir aufgefordert, an unsere Tische zurückzukehren. Das Dinner sollte in wenigen Minuten serviert werden.



Allerdings wurde nicht nur gegessen. 

Zunächst wurden einige Mitarbeiter gelobt, dann Leute, die im vergangenen Jahr bereits großzügig gespendet hatten und schließlich kam eine Mutter zu Wort, deren Tochter zu früh und mit zu hohem Blutzucker geboren worden war, und die durch die Stiftung eine kostenlose Behandlung bekommen hatte.

Und danach wurden diverse "Events" versteigert, die von Honoratioren aus dem Sonoma County gestiftet worden waren. Was man sich darunter vorstellen soll? Nun, Golfpakete für 4 in einem luxuriösen Resort, Dinner vom Sternekoch für 10, 6 Nächte für 6 in einem Chateau in Italien - um nur einige zu nennen. Was mich vollkommen überraschtte: die 4 VIP Pässe für ein Nascar-Rennen im Juni 2025 wurden für 22.000 USD ersteigert! (Bei der zweiten Einlasskontrolle konnte man sich gegen Hinterlegung der Kreditkartennummer eine Karte aushändigen lassen, mit der die Gebote angezeigt werden konnten.)


Da gegen Ende der Veranstaltung die 3-Mio-Dollar-Marke noch nicht geknackt war, wurde zu weiteren Spenden aufgerufen. Zunächst bat man um 10.000 USD, dann um 5.000, schließlich um 1.000 und zum Schluss um 500 Dollar. Und dann war es soweit. 3 Millionen! Applaus, Applaus.

Es war ein sehr unterhaltsamer Abend und ich bin unseren Freunden Pam und Bill sehr dankbar, dass wir dabei sein durften.



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