Von den Amerikas kenne ich am besten die USA. Mit weitem Abstand folgt Kanada. Bahamas, Mexiko, die Dominikanische Republik habe ich beruflich oder im Urlaub besucht. Noch gibt es für mich viel zu entdecken auf diesem faszinierenden Kontinent! / When it comes to the Americas I know best the USA, followed by parts of Canada. Some short trips to the Bahamas or Mexico either for business purposes or for vacation do not make me an expert. There is so much left for me to discover!

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Freitag, 17. Juni 2022

Biosphäre 2

Gestern besuchten wir die Biosphere 2. Das Projekt hat mit seinerzeit wirklich fasziniert, deshalb freute ich mich auf den Besuch.

Der Gebäudekomplex liegt ca. 20 Meilen nördlich von Tucson nahe der Kleinstadt Oracle. Er wurde von 1987 bis 1991 erbaut, um zu testen, inwiefern es möglich ist, ein sich selbst erhaltendes Ökosystem zu schaffen. 

Unter anderem sollte das Experiment auch dazu dienen, Klimaveränderungen auf der Erde und deren Auswirkungen vorauszusagen sowie mögliche zukünftige Weltraummissionen vorzubereiten. Der Name Biosphere 2 wurde ausgewählt, weil die Erde selbst die Biosphere 1 ist.

Auf einer Fläche von 1,6 Hektar umschließen 6.500 Glasplatten
ein Volumen von 204.000 Kubikmeter.

Insgesamt gab es zwei Missionen, die aber beide als gescheitert betrachtet werden.

Beim ersten Versuch, an dem 8 Teilnehmer mitwirkten und der am 26. September 1991 startete und am 26. September 1993 nach 2 Jahren und 20 Minuten endete, verließ ein verletzter Teilnehmer zeitweise die Station und kehrte mit Material aus der Außenwelt zurück. Außerdem musste zwischenzeitlich Sauerstoff zugeführt werden, um das Leben der Bionauten nicht zu gefährden. Viele der Pflanzen starben, es gab Probleme mit Kakerlaken und Ameisen, Vögel fraßen die Bienen, die nun keine Pflanzen mehr bestäuben konnten, womit wiederum die Lebensmittelversorgung der Bewohner nicht mehr ausreichend gesichert war. 

Die zweite Mission startete am 6. März 1994 mit 7 Teilnehmern. Bereits am 1. April 1994 kam es zu ernsten Auseinandersetzungen innerhalb des Managements, die einen Polizeieinsatz erforderlich machten. Es gab finanzielle Schwierigkeiten, die dazu führten, dass ein Konkursverwalter eingesetzt wurde. Mitglieder der ersten Mission drangen auf das Gelände vor und öffneten die Außenluken, um die Bewohner zu "schützen". Teilnehmer am zweiten Versuch  wurden ausgetauscht - es herrschte Chaos, und keinerlei wissenschaftlichen Ergebnisse konnten vorgelegt werden. 

Die Universität von Columbia nutzte den Komplex von 1995 bis 2005. In dieser Zeit wurde die Forschung im geschlossenen System eingestellt, das Gebäude wurde zur Außenwelt geöffnet. Nachdem die Station 2 Jahre leer stand, übernahm sie 2007 die Universität von Arizona, um dort weitere wissenschaftliche Experimente durchzuführen. Wie ursprünglich gehört die Forschung zu den Auswirkungen des Klimawandels dazu.

Mehr Hintergrundinformationen findet ihr hier. Wie aber verlief unser Ausflug?

Wir fuhren früh los und erreichten das Gelände, auf dem der Gebäudekomplex sich befindet, gegen 9 Uhr. So wollten wir die ganz große Hitze vermeiden, aber selbst so früh am Morgen kratzte das Thermometer an der 34°-Marke.

Ausgestattet mit Hüten und Wasserflaschen starteten wir unsere Tour. Das Ticket für Erwachsene kostet 25 USD, es gibt eine App zum Herunterladen, die jede der 19 Stopps erklärt. 

Im Innern der Biosphäre 2 kann man neben den Apartments der Bewohner auch die für damalige Verhältnisse Hightech-Küche anschauen, die Labore, die medizinische Station und natürlich die Habitate: Wüste, Mangroven, Ozean (das Korallenriff, das dort ursprünglich angelegt worden war, aber zugrunde ging, soll wieder aufgebaut werden), Savanne, Regenwald. Es gab einen Bereich für Hühner, Schweine und Ziegen, und mehrere Areale, die für die Landwirtschaft genutzt wurden.


Eine Limette hat im ehemaligen "Candy Shop" überlebt.
Hier wuchsen Bananen, Kaffeebohnen, Mangos, Erdnüsse, etc.

Schnell die App checken ...

Schnell noch ein Schluck Wasser ...

Savanne

Im Mangrovenwald wachsen Papayas.

Im Ozean schwimmen Fische.

Im Regenwald

Insgesamt benötigten wir ca. 2 Stunden für die Tour. Es war ein wirklich besonderes Erlebnis!

Mittlerweile war es Zeit für einen Lunch. Den gab es im Oracle Patio Café


Ein Gast im Oracle Patio Café

Nach der Stärkung machten wir uns auf den Heimweg. Am Abend wollten wir uns ein Basketballspiel anschauen, davon haben wir schon mehrere seit unserer Ankunft gesehen, denn die Golden State Warriors (Go, warriors, go!) haben unerwarteter Weise das Finale erreicht. Sie haben einen starken Gegner: Die Boston Celtics. Mehr zum Spiel demnächst. 





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