Von den Amerikas kenne ich am besten die USA. Mit weitem Abstand folgt Kanada. Bahamas, Mexiko, die Dominikanische Republik habe ich beruflich oder im Urlaub besucht. Noch gibt es für mich viel zu entdecken auf diesem faszinierenden Kontinent! / When it comes to the Americas I know best the USA, followed by parts of Canada. Some short trips to the Bahamas or Mexico either for business purposes or for vacation do not make me an expert. There is so much left for me to discover!

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Samstag, 25. August 2018

Road Trip USA 2018, Zusammenfassung Teil 1

Anmerkung: Die Links in diesem Bericht bringen euch auf die jeweiligen ausführlichen Einträge in meinem Blog mit ganz vielen Fotos (!).

Doch nun zum ersten Teil meines Berichtes:

Um der Regenzeit in Thailand zu entfliehen, verbringen wir jedes Jahr ca. 3 – 4 Monate im Sommer irgendwo auf der Welt. Es geht i.d.R. zunächst nach Deutschland, um Familie und Freunde zu besuchen. Allerdings blieben wir dieses Jahr nur 2 Wochen dort.

Am 1. Juli flogen wir nach New York, wo wir aufgrund der Zeitverschiebung am gleichen Tag gegen Mittag ankamen.



Am selben Abend noch trafen wir uns planmäßig mit Freunden aus Deutschland im Walker’s, nur ein paar Schritte von unserem Hotel entfernt. Wir hatten uns genau eine Woche vorher von den beiden in Bonn mit den Worten verabschiedet: „Bis nächste Woche in NY!“ Das schrie danach, dass mein erster Cocktail im Big Apple ein Cosmopolitan sein musste.



Für mich waren bei diesem Aufenthalt in NYC zwei Dinge ganz wichtig: Ein Besuch im Central Park Zoo (ich bin Fan von den Madagascar-Filmen!) und das Feuerwerk am 4. Juli. Für meinen Ehemann Chang war es wohl eher das Steak im Gallaghers.



Und unser Freund Andy musste dringend zum Shoppen in den Apple-Store in der Central Station.



Alle gemeinsam besuchten wir dann auch noch Macy’s.

Okay, ein bisschen mehr haben wir doch noch unternommen 😉





Ganz oben auf der Liste stand auch das MoMA, Museum of Modern Art, denn da war ich noch nie zuvor gewesen. Und ehrlich: Ich hatte mir mehr davon versprochen.





Nach fünf amüsanten und abwechslungsreichen Tagen flogen Birgit und Andy züruck nach Deutschland und wir holten unseren Mietwagen ab und starteten unsere Rundreise mit Schwerpunkt auf den Neuenglandstaaten.

Der Grund dafür, dass wir uns für diese Rundreise entschieden hatten, war ein Artikel im Internet (Der optimale Roadtrip durch die USA). Bei der Lektüre stellten wir fest, dass wir zwar die meisten Destinationen im Westen und im Süden kannten, aber der Nordosten war noch so etwas wie ein weißer Fleck auf unserer Karte.

Unsere Route:



Erster Halt: das PEZ-Museum in Milford. Da kamen Kindheitserinnerungen auf!



Nach einem Zwischenstopp in New Haven, wo wir dem Campus der Yale Universität einen Besuch abstatteten, ging es weiter nach Hartford, Connecticut.





Dort übernachteten wir und besichtigten am nächsten Tag das Mark Twain House. (Fotografieren verboten.) Eigentlich hieß Mark Twain ja Samuel Clemens. Er lebte mit seiner Familie von 1874 bis 1891 in Hartford.



Es ging weiter nach Newport, Rhode Island, aber unterwegs hielten wir noch an einem der ältesten Diner der USA in Groton und auch im Indianer-Museum von Exeter, wobei das letztere nicht wirklich interessant war.





In Newport standen die Residenzen aus dem Gilded Age (vergoldeten Zeitalter) auf dem Programm. Aus Zeitgründen beschränkten wir uns allerdings auf zwei der Häuser: Das Marble House und The Breakers. Diese Stein gewordenen Belege von Zeitgeist und unfassbarem Reichtum der Schönen und Mächtigen aus den 1880ern sind schwer zu beschreiben. Opulent, originell, obszön – da muss sich jeder seine eigene Meinung bilden.







Weiter ging es in Richtung Cape Cod. Dort sahen wir uns die Ortschaften Chatham und Provincetown (hier landeten die Pilgerväter 1620) genauer an und dort war es auch soweit: Wir besuchten den ersten Leuchtturm auf unserer Reise, das Cape Cod Highland Lighthouse.







Auf dem Weg nach Boston hielten wir in Plymouth. Die Mayflower, das Schiff mit dem die Pilgerväter 1620 in Amerika landeten, konnten wir zwar nicht besichtigen, denn sie war im Seehafen von Mystic, um dort für die 400Jahr-Feier renoviert zu werden, aber dennoch war der Zwischenstopp sehr unterhaltsam. Der „Lobster Crawl“ hatte es mir richtig angetan







Und Boston war einfach nur schön! Am liebsten hätte ich die ganze Zeit im Botanischen Garten gesessen und den Eichhörnchen zugeschaut, aber wir waren ja nicht zum Vergnügen dort 😉



Wir machten eine Trolley-Fahrt mit, um uns einen Überblick zu verschaffen und dann schauten wir uns gezielt die USS Constitution (eine der 50 Attraktionen auf der Liste), den Bunker Hill und die alten Friedhöfe in der Innenstadt an.







Wir wohnten im South End und waren mehr als zufrieden mit unserem Standort: Downtown war fußläufig.



Von Boston aus ging es weiter nach Portsmouth mit Zwischenstopps in Salem und auf Cape Ann.

Davon mehr im zweiten Teil meines Reiseberichtes.


Montag, 9. Juli 2018

Von Newport nach Cape Cod

Die Distanz von Newport bis Yarmouth, Cape Cod, wo wir ein Hotel gebucht hatten, beträgt nur 140 km. Wir verzichteten unterwegs auf Abstecher, da wir nach der Besichtigung von The Breakers und Marble House Newport erst recht spät verließen.

Die Fahrt verlief unspektakulär. Aber ein paar Fotos habe ich unterwegs doch noch gemacht.

Noch in Newport konnte ich es mir nicht verkneifen, diesen "Strand" abzulichten. Ohne Frage, wir sind was Strände anbelangt, verwöhnt.




So, und jetzt ist es Zeit zum Schlafen. Mehr über unseren Roadtrip findet ihr hier.


Newport und seine Denkmäler aus dem Gilded Age

Das vergoldete Zeitalter (= Gilded Age, übrigens auch ein Begriff, der von Mark Twain geprägt wurde) meint die Blütezeit der Wirtschaft in den USA nach den Sezessionskriegen, also etwa ab 1870 bis hin zur Jahrhundertwende. Die 400 Reichsten und Schönsten, die mit Kohle, Stahl, Öl, Investmentbanking und der Eisenbahn ein Vermögen gemacht hatten, bauten sich in dieser Epoche Sommerresidenzen in Newport.

Bei unserer Reiseplanung hatten wir ursprünglich nur vorgehabt, den Cliff Walk entlang zu spazieren, da dieser an vielen der imposanten Villen, die damals errichtet wurden, vorbei führt. Allerdings hatten wir nicht damit gerechnet, dass gestern, an einem wunderschönen Sonntagmorgen, viele andere Touristen die gleiche Idee gehabt hatten und deshalb die Parkplätze komplett dicht waren.

Nach langer Suche fand Chang dann endlich einen (kostenlosen!) Parkplatz, der für Besucher des Marble Houses gedacht war, und auf dem noch ausreichend Platz war.

Blick nach oben:
Das Foto machte ich unter der Tür des Marble Houses stehend.
Das Marble House in normaler Ansicht
Wir beratschlagten uns kurz, denn eigentlich hatten wir für diesen Tag auf dem Weg nach Cape Cod noch einen Abstecher in die Battleship Cove in Fall River und/oder ins Whaling Museum in New Bedford geplant.

Resultat: Wir beschlossen, uns das Haus anzuschauen. Es kostet 17,50 USD, wenn man sich eine der dem Publikum zugängigen Residenzen anschauen möchte (außer The Breakers, da kostet der Eintritt 24 USD), wenn man The Breakers und eine weitere Villa bucht, kostet es 29 USD. Da alle Welt The Breakers als das MUST-SEE bezeichnet, kauften wir das Kombi-Ticket. Es gibt auch ein Ticket, mit dem man sich 5 Häuser anschauen kann, es kostet 35 USD. Aber dafür hatten wir nun wirklich nicht die Zeit, denn jede der Audio-Touren dauert ca. 50 Minuten (länger, wenn man sich die Bonus-Kommentare auch anhört).

Das Marble House, 1892 von Alma und William Kissam Vanderbilt erbaut und vom Petit Trianon in Versailles inspiriert, ist schon gewaltig in seinen Dimensionen und mehr als oppulent in der Ausstattung. Interessant ist, dass die Vanderbilts es nur drei Sommer nutzten und dass Alma dort Versammlungen für Frauenrechtlerinnen abhielt. Übrigens ließ Alma sich scheiden, was zur damaligen Zeit ein ausgewachsener Skandal war.




Blick vom Marble House auf The Breakers
Nach der Besichtigung liefen wir die paar Blocks zu The Breakers zu Fuß. The Breakers wurde zwei Mal gebaut. Die erste Villa, ein Holzbau, brannte 1892 ab. Die neue Residenz wurde dann ab 1893 ganz aus Stein erbaut und 1895 fertiggestellt. Unglaublich, dass die Bauzeit für diese 70-Zimmer-Villa nur 2 Jahren betrug. Cornelius Vanderbilt II, der große Bruder von William, verbrachte dort mit seiner Frau Alice und seinen Kindern die Sommermonate. Die Ausstattung ist nicht weniger üppig als die des Marble House, bei The Breakers kommt aber noch hinzu, dass die neueste Technik eingebaut wurde: elektrischer Strom, Heizung, fließendes kaltes und heißes Wasser (Süß- und Salzwasser in den 20 Bädern des Hauses), Telefon, Wasserstandsmesser für den Boiler in der Küche, um nur einige der modernstes Annehmlichkeiten der damaligen Zeit zu nennen.




Die Wandpaneele sind übrigens mit Platin ausgelegt.
Blick vom Balkon
Der Name The Breakers bezieht sich darauf, dass die Wellen sich vor dem
Haus brechen.
Nein, ich habe nicht vor, hier einzuziehen 😉
Alice Vanderbilt lebte im Gegensatz zu Alma, ihrer Schwägerin von nebenan, nur für die Familie. Aber beide Frauen hatten eines gemeinsam: Es war ihr erklärtes Ziel, eine Tochter mit einem europäischen Adeligen zu verheiraten - was auch beiden gelang. (Kein Wunder, bei der Mitgift.)

Das Familienwappen der Vanderbilts als wiederkehrendes  Mosaik
auf den Fußböden von The Breakers.
Als Zeitzeugen sind die Residenzen in Newport hochinteressant, keine Frage. In Europa besichtigt und bestaunt man Schlösser von Königen und Fürsten. Aber stimmt der Vergleich oder hinkt er? Ich weiß es wirklich nicht. Auf jeden Fall hat diese Stein gewordene Zurschaustellung von unfassbarem Reichtum es verdient, hinterfragt zu werden. Und natürlich gilt: Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Die einen mögen die Gebäude und ihre Ausstattung prunkvoll finden, die anderen protzig.

Wie auch immer: Wir machten uns nach der Besichtigung auf den Weg nach Cape Cod. Ein paar Eindrücke von unterwegs findet ihr hier.




Sonntag, 8. Juli 2018

Von Hartford nach Newport

Die heutige Tagesetappe wäre 175 km gewesen - wenn wir direkt von Hartford nach Newport gefahren wären. Aber: Wir hatten einige Abstecher geplant.

Zunächst wollten wir nach Groton. In Groton befindet sich das Norm's Diner, eines der ältesten Diner der USA. Das wollten wir nicht nur besichtigen, das wollten wir auch testen!


Nach der Besichtigung des Mark Twain Houses in Hartford am Morgen schafften wir es gerade rechtzeitig zum Mittagessen nach Groton.

Das Diner sah ganz und gar nicht nach einer Touristenattraktion aus, es war halt ein ganz normales Diner. Es gab keinerlei Hinweisschilder, Werbetafeln oder dergleichen, die darauf hinwiesen, dass es sich hier um eines der ersten seiner Art handelte, das über die Jahre so manches gesehen hatte. Ein Geheimtipp also? Eher nicht, dafür ist es einfach zu, na ja, normal halt.


Und was isst man in einem All-American-Diner? Klar, Hamburger! Und die waren echt lecker.

Senf und Ketchup habe ich natürlich auf den Cheeseburger getan.
Weiter ging es. Unterwegs hielten wir noch kurz an einem Aussichtspunkt, der eine Blick auf Mystic bot, das mit seinem Aquarium, dem Hafen und einigen anderen Attraktionen auch sehenswert ist - vielleicht nächstes Mal.


Wir hatten etwas anders geplant. Irgendwo im Internet hatte ich nämlich gelesen, dass es in Exeter ein Indianer-Museum gäbe, das einen Abstecher wert sei. Wir hatten ausreichend Zeit, also machten wir den kleinen Schlenker in Richtung Exeter.

Das Tomaquag-Museum versucht, die Kultur des Narragansett-Stammes zu bewahren bzw. wieder aufleben zu lassen, denn dieser Stamm wurde bereits im 17. Jahrhundert fast vollständig durch die Engländer ausgerottet.


Im Museum war fotografieren verboten, aber - ganz ehrlich - es gab auch nicht wirklich viel zu sehen. Das ganze Museum besteht aus 1,5 Räumen! (Der verbleibende halbe Raum ist der Souvenirladen.) Nun gut, die 6 USD Eintritt pro Person dienen dazu, diverse Projekte des Stammes mitzufinanzieren. Deshalb (und weil wir ja auch genügend Zeit hatten) war der kleine Umweg okay. Zumal die Landschaft (grün, grüner, am allergrünsten) wirklich schön ist.

Leider kamen wir dann auf dem Weg nach Newport in eine unfallbedingten Stau. Deshalb dauerte es dann doch noch weitere 2 Stunden, bis dass wir unser heutiges Etappenziel erreichten.

Was wir in Newport unternommen haben, könnt ihr hier nachlesen.